Messmethoden im Überblick

Wie wird der Säure-Basen-Haushalt gemessen?

Ist mein Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Manche Messungen können selbst durchgeführt werden, die meisten allerdings nur in speziellen Laboren ... Mit welchen konkreten Varianten lässt sich also der Säure-Basen-Haushalt feststellen? Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Messmethoden!

Möglichkeiten und Grenzen der pH-Wert-Messung

Auch wenn sie häufig angewandt wird, ist die täglich einmalige pH-Wert-Messung des Urins zur Beurteilung des Säure-Basen-Status mit entsprechenden Teststreifen nicht sinnvoll. Denn je nachdem, was wir über die Nahrung zu uns nehmen, unterliegt der Urin-pH völlig natürlichen Schwankungen zwischen pH 5 und 8. Zudem liegt der Großteil der Säure im Urin als sogenannte Ammoniumverbindung vor, die der pH-Teststreifen nicht erfassen kann. Lediglich ein Prozent der Säure wird als freie – und damit für pH-Teststreifen erfassbare – Säure ausgeschieden.

Kann eine Messung trotzdem sinnvoll sein? Ja, aber nur, wenn der pH-Wert im Urin regelmäßig und mehrmals täglich in relativ kurzen Zeitabständen gemessen wird. Zudem sollten konstant dieselben Lebensmittel zu sich genommen werden und die Nieren normal funktionieren. Dann kann mit dieser Methode ein Hinweis auf den Status des Säure-Basen-Haushalts abgeleitet werden.

Methode nach Friedrich Sander

Friedrich Sander gilt als Pionier der Säure-Basen-Analytik. Sein Messverfahren wurde in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts entwickelt – und findet auch heute noch Anwendung, um den Säure-Basen-Haushalt zu beurteilen. Zusätzlich zum pH-Wert im Urin wird hier die Pufferkapazität des Harns mit fünf über den Tag verteilten Messungen bestimmt, sowie die Ernährungsgewohnheiten mitberücksichtigt.

Wichtig bei dieser Methode zur pH-Wert-Messung: Die Urinproben sollten zwischen 6:00 und 18:00 Uhr alle drei Stunden gesammelt werden. Die Mahlzeiten sollten jeweils nach einer Urinsammlung eingenommen werden und dokumentiert werden. Für die Auswertung der Ergebnisse bedarf es eine fachkundige Interpretation, die in Form einer Messkurve als Tagesprofil dargestellt werden.

Alternative zum pH-Wert: die Netto-Säureausscheidung

Genaue Aussagen über die Säure-Basen-Bilanz lassen sich durch die Bestimmung der sogenannten Netto-Säure-Ausscheidung treffen. Dafür wird der über 24 Stunden gesammelte Urin auf all jene Ausscheidungsprodukte analysiert, die eine genaue Beurteilung des Säure-Basen-Status ermöglichen. Oder anders gesagt: Die Netto-Säure-Ausscheidung eines Tages wird bestimmt. Je höher diese Netto-Säureausscheidung über die Niere ausfällt, desto höher ist entsprechend die Säurelast im Körper.

Damit ist die Messung der Netto-Säure-Ausscheidung innerhalb eines Tages eine echte Alternative zur pH-Wert-Messung im Urin. Allerdings ist das Sammeln der Proben wie auch die anschließende Analyse im Fachlabor recht aufwendig.

Ernährungsanamnese

Unsere Ernährungsweise beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt maßgeblich. Daher ist eine Ernährungsanamnese eine sinnvolle und durchaus praktikable Methode, um zu erkennen, ob der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht ist. Anhand eines Ernährungsprotokolls wird geprüft, ob überwiegend säurebildende oder basenbildende Lebensmittel verzehrt werden. Ist ein gewisse Disbalance zu erkennen, kann eine gezielte Ernährungsumstellung das Gleichgewicht wieder herstellen.

Tipp: Mit unseren basischen Rezepten und der Nahrungsmitteltabelle verschaffen Sie sich bereits jetzt einen ersten Überblick. Weitere Ideen und Inspirationen gibt’s in der Rubrik „Basische Ernährung“ im Online-Magazin.

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